Der igelfreundliche Garten

Igel zählen zu den beliebtesten Tieren. Nicht ohne Grund, denn sie sind nicht nur ausgesprochen putzig, sie sind auch sehr nützlich.

Igel gehören zu den ältesten Säugetieren. Sie sind nachtaktiv und fressen am liebsten Insekten aber auch Schnecken und Regenwürmer. Wer einen Igel im Garten hat, ist vor Schädlingen recht gut geschützt. Es lohnt sich daher doppelt, den Garten so zu gestalten, dass sich Igel wohlfühlen. Aber wie wird der Garten igelfreundlich?

Gestalten Sie den Garten durchlässig.

Igel legen trotz ihrer kurzen Beinchen jede Nacht lange Strecken zurück und durchstreifen ausgedehnte Gebiete zur Futtersuche. Mauern und engmaschige Drahtzäune, die bis zum Boden reichen, sind für Igel undurchdringbar. Nicht zu tief reichende Lattenzäune oder Hecken bieten ausreichend Schlupflöcher für den stachligen Besucher.

Verzichten Sie auf Chemie im Garten.

Igel fressen Insekten und können ohne diese nicht überleben. Chemische Insektenvernichter töten die Insekten und vernichten damit die Hauptnahrungsquelle des Igels.

Ebenso wie Pflanzenschutzmittel enthalten auch Kunstdünger Stoffe, die für Igel gefährlich sein können. Verzichten Sie auf weitestgehend auf Chemie in Ihrem Garten. Nutzen Sie ökologisch verträgliche Alternativen und die Igel fühlen sich wohl.

Vorsicht bei Gartenfeuern!

Wenn Sie im Garten Reisig und Totholz verbrennen wollen, prüfen Sie vorher unbedingt, ob sich ein Igel unter dem Haufen versteckt hat. Gartenfeuer ohne vorherige genaue Kontrolle bedeuten eine große Gefahr für Igel und Kleintiere.

Igel mögen keinen englischen Rasen.

Lassen Sie Ihren Rasen wenigstens teilweise wachsen und geben Sie Wiesenblumen eine Chance. Insekten benötigen dringend Blühpflanzen und Igel brauchen Insekten als Nahrung.

Auch abgestorbene Blüten und Stängel bieten Insekten einen wichtigen Lebensraum. Lassen Sie in Ihrem Garten ein paar Stellen so unberührt wie möglich. Diese Stellen werden die Kleintiere und auch Igel lieben.

Lassen Sie so viel Unterschlupf wie möglich.

Ein wenig “Unordnung” im Garten ist gut. Reisighaufen, Laubhaufen, alte Wurzeln und Komposthaufen bieten wichtige Versteckmöglichkeiten und Lebensraum für Igel, Mäuse, Kröten und andere Kleintiere.

Mit Igelhäusern können Sie den stachligen Gesellen einen künstlichen Unterschlupf für den Winter bieten. Igelhäuser sind im Fachhandel erhältlich. Sie können auch selbst gebaut werden. Lassen Sie sich von einem Igelschutzverein beraten.

Richten Sie Wasserstellen ein.

Nicht nur Igel, auch Eichhörnchen und Vögel sind dankbar für Wasserstellen. Trockene Sommer bedeuten für viele heimische Tierarten eine große Gefahr, denn sie finden nicht ausreichend Wasser. Stellen Sie für die Igel flache Schalen mit frischem Wasser auf. Ganz schnell finden die Tiere den Weg.

Füttern Sie die Igel in Ihrem Garten.

Um den Winter zu überstehen, müssen Igel bis zum Ende des Herbstes ausreichend Nahrung gefunden haben. Nur Igel, die ein bestimmtes Gewicht erreicht haben, überleben den Winter. In Zeiten mit wenig Nahrung, zum Beispiel nach heißen trockenen Sommern, können einige Igel ohne Zufütterung dieses Gewicht nicht erreichen.

Igel können Katzenfeuchtfutter oder spezielles Igelfutter verzehren. Richten Sie die Futterstellen an einem vor Nässe geschützten Ort ein. Das Futterschälchen sollte täglich gründlich gereinigt werden.

Sobald der Frost einsetzt, sollte nicht mehr gefüttert werden, dann beginnt die Zeit des Winterschlafes für die Igel.

Bei Fragen melden Sie sich beim Igelschutz- oder Naturschutzverein.

Sollten Sie einen untergewichtigen Igel finden, nehmen Sie Kontakt mit einem Igelschutzverein auf. In vielen Städten gibt es Igel-Auffangstellen, in denen diese den Winter gesund überstehen können.

Sollten Sie ein Igelnest in Ihrem Garten entdecken, ist besondere Vorsicht geboten. Berühren Sie es keinesfalls und schützen Sie es soweit wie möglich vor Störungen und Gefahren.