Das Kompostieren von Rasenschnitt ist eine hervorragende Möglichkeit, die Gartenabfälle nachhaltig zu nutzen und gleichzeitig wertvollen Dünger für den Garten zu gewinnen. Besonders während der Mähsaison fallen große Mengen Rasenschnitt an, die oft als Abfall betrachtet werden. Dabei eignet sich Rasenschnitt ideal zum Kompostieren, wenn einige wichtige Regeln beachtet werden. In diesem Artikel erfährst du, wie das Kompostieren von Rasenschnitt optimal gelingt, wie lange der Prozess dauert, was du noch alles kompostieren kannst und ob es bestimmte Vorschriften für den Mindestabstand zum Nachbarn gibt.
Warum Rasenschnitt ideal für den Kompost ist
Frisch gemähter Rasen ist reich an Nährstoffen wie Stickstoff, was ihn zu einem hervorragenden Kompostmaterial macht. Stickstoff ist ein wesentlicher Bestandteil für den Zersetzungsprozess und beschleunigt die Verrottung. Doch obwohl Rasenschnitt viele Vorteile für den Kompost bietet, sollte man einige Dinge beachten, um den Zersetzungsprozess zu optimieren.
Wird der Rasenschnitt einfach in großen Mengen auf den Komposthaufen geworfen, besteht die Gefahr, dass er verklumpt und verrottet, anstatt zu kompostieren. Das führt zu einer unangenehmen Geruchsbildung und verzögert den Zersetzungsprozess erheblich. Daher ist es wichtig, den Rasenschnitt richtig zu kompostieren.
So kompostierst du Rasenschnitt richtig
- Trocknen lassen: Um das Verklumpen und Verfaulen des Rasenschnitts zu verhindern, solltest du den frisch gemähten Rasen vor dem Kompostieren etwas antrocknen lassen. Das verringert den Feuchtigkeitsgehalt und sorgt dafür, dass der Rasenschnitt im Komposthaufen besser belüftet wird.
- Schichtenweise auftragen: Eine der besten Methoden, Rasenschnitt zu kompostieren, ist die Schichtung. Du solltest den Rasenschnitt nicht einfach in großen Mengen auf den Komposthaufen werfen, sondern schichtweise mit gröberen Materialien wie Ästen, Zweigen oder trockenen Blättern mischen. Diese sorgen für eine bessere Belüftung und verhindern, dass der Komposthaufen zu nass wird.
- Kohlenstoffreiche Materialien hinzufügen: Da Rasenschnitt einen hohen Stickstoffanteil hat, sollte er mit kohlenstoffreichen Materialien wie trockenem Laub, Stroh oder zerkleinerten Ästen gemischt werden. Dieses Verhältnis von Stickstoff (grüne Materialien) und Kohlenstoff (braune Materialien) ist entscheidend für eine erfolgreiche Kompostierung. Eine Faustregel ist das Verhältnis von etwa 2:1 (zwei Teile kohlenstoffreiche Materialien auf einen Teil stickstoffreiche Materialien).
- Kompost regelmäßig umschichten: Für einen optimalen Kompostierungsprozess sollte der Komposthaufen regelmäßig umgeschichtet werden. Dies sorgt für eine gleichmäßige Belüftung und fördert die Aktivität von Mikroorganismen, die für die Zersetzung des organischen Materials verantwortlich sind. Ideal ist es, den Haufen alle zwei bis vier Wochen umzuschichten.
Wie lange dauert das Kompostieren von Rasenschnitt?
Die Dauer des Kompostierens hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art der Materialien, der Größe des Komposthaufens und den äußeren Bedingungen wie Temperatur und Feuchtigkeit. In der Regel dauert es zwischen sechs Monaten und einem Jahr, bis der Rasenschnitt vollständig zu reifem Kompost zersetzt ist. Wenn der Haufen regelmäßig umgeschichtet wird und eine gute Mischung aus Stickstoff- und Kohlenstoffquellen vorhanden ist, kann der Prozess schneller ablaufen. Besonders in den Sommermonaten beschleunigt die höhere Temperatur den Zersetzungsprozess.
Was kann man noch kompostieren?
Neben Rasenschnitt gibt es viele andere Garten- und Küchenabfälle, die sich hervorragend zum Kompostieren eignen. Dazu gehören:
- Laub und Äste: Trockene Blätter und kleine Zweige sind perfekte kohlenstoffreiche Materialien, die den Komposthaufen belüften und für eine gute Struktur sorgen.
- Gemüse- und Obstreste: Küchenabfälle wie Schalen von Obst und Gemüse, Kaffeesatz oder Eierschalen können problemlos kompostiert werden.
- Heckenschnitt: Auch Heckenschnitt kann zerkleinert und kompostiert werden.
- Unkraut: Unkraut kann ebenfalls auf den Kompost, sollte aber besser nicht blühen oder Samen tragen, um die Ausbreitung im Garten zu vermeiden.
- Blumenabfälle: Verwelkte Blumen oder Pflanzenreste eignen sich ebenfalls für den Kompost, solange sie nicht von Krankheiten befallen sind.
Was sollte man nicht kompostieren?
Nicht alles gehört auf den Kompost. Einige Materialien können den Zersetzungsprozess stören oder sogar Schädlinge anlocken. Dazu gehören:
- Fleisch- und Fischreste
- Fäkalien von Haustieren
- Kranke Pflanzen
- Große Mengen von Zitrusschalen (können den pH-Wert des Komposts negativ beeinflussen)
Gibt es einen Mindestabstand zum Nachbarn beim Kompostieren?
In Deutschland gibt es keine bundesweit einheitliche Regelung, was den Mindestabstand eines Komposthaufens zum Nachbargrundstück betrifft. Jedoch gelten in vielen Bundesländern und Kommunen allgemeine Vorschriften. Ein Mindestabstand von etwa 50 cm bis zu einem Meter zum Nachbargrundstück wird in der Regel empfohlen, um eventuelle Belästigungen durch Gerüche oder Schädlinge zu vermeiden. Es ist ratsam, sich bei der örtlichen Behörde über die genauen Regelungen zu informieren.
Fazit: Rasenschnitt kompostieren – nachhaltig und einfach
Das Kompostieren von Rasenschnitt ist eine umweltfreundliche Methode, Gartenabfälle zu recyceln und wertvollen Dünger zu gewinnen. Mit der richtigen Technik – wie dem Schichten mit groben Materialien, dem regelmäßigen Umschichten und der Beigabe von kohlenstoffreichen Stoffen – gelingt die Kompostierung von Rasenschnitt effizient und geruchsfrei. Der fertige Kompost kann dann als nährstoffreicher Dünger verwendet werden, der den Gartenboden langfristig verbessert.
Neben Rasenschnitt können viele weitere organische Abfälle aus dem Garten und der Küche kompostiert werden. Wichtig ist es, auf das richtige Verhältnis von stickstoffreichen und kohlenstoffreichen Materialien zu achten und den Komposthaufen gut zu belüften. Mit etwas Geduld entsteht innerhalb von sechs Monaten bis zu einem Jahr wertvoller Humus, der den Kreislauf der Natur auf natürliche Weise schließt.
Wenn du deinen Rasen regelmäßig mähst und den Schnitt kompostierst, leistest du nicht nur einen Beitrag zur Reduzierung von Gartenabfällen, sondern auch zur Verbesserung der Bodenqualität in deinem Garten.