Sind Igel im Garten gut oder schlecht?

Igel im Garten gut oder schlecht

Viele Gartenbesitzer freuen sich über tierischen Besuch in ihrem grünen Paradies, doch manchmal stellt sich die Frage: Sind Igel im Garten gut oder schlecht? Die Antwort darauf ist vielschichtig, denn Igel können für den Garten sowohl nützlich als auch in manchen Fällen problematisch sein. In diesem Artikel beleuchten wir die Vor- und Nachteile, die das Vorhandensein von Igeln mit sich bringt, und geben Tipps, wie man mit diesen stacheligen Gartenbewohnern harmonisch zusammenlebt.

Igel im Garten: Die Vorteile

1. Natürliche Schädlingsbekämpfer

Einer der größten Vorteile von Igeln im Garten ist ihre Rolle als natürliche Schädlingsbekämpfer. Igel ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Schnecken, Würmern und anderen Kleintieren. Besonders gefräßige Schnecken, die Gartenpflanzen zerstören, stehen auf dem Speiseplan des Igels ganz oben. Da sie nachtaktiv sind, machen sie sich nachts auf die Suche nach Futter und helfen so dabei, die Schneckenpopulation auf natürliche Weise zu reduzieren. Dies ist besonders vorteilhaft für Gärtner, die auf den Einsatz von chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln verzichten wollen.

2. Unterstützung der biologischen Vielfalt

Igel sind ein wichtiger Bestandteil des ökologischen Gleichgewichts in einem naturnahen Garten. Sie tragen zur Biodiversität bei, indem sie das Ökosystem stabilisieren und dafür sorgen, dass sich keine Art übermäßig ausbreitet. Durch das Fressen von Insekten und Kleintieren tragen sie dazu bei, dass das natürliche Gleichgewicht erhalten bleibt. Ein Garten, der Igeln einen Lebensraum bietet, ist ein Zeichen für eine gesunde, artenreiche Umgebung.

3. Sympathische Gartenbewohner

Igel gelten als eine der sympathischsten Wildtiere im Garten. Viele Menschen freuen sich über den Anblick eines Igels, der gemütlich durch das Laub schnüffelt. Sie sind ruhige und friedliche Tiere, die keine Schäden anrichten und den Gartenbesitzern meist Freude bereiten. Durch ihre Anwesenheit wird der Garten lebendiger und naturnaher, was für viele ein Pluspunkt ist.

Gibt es Nachteile von Igeln im Garten?

Auch wenn Igel überwiegend positive Auswirkungen auf den Garten haben, gibt es ein paar Dinge, die beachtet werden sollten.

1. Mögliche Unordnung durch Laubhaufen

Igel brauchen Verstecke und Unterschlupfmöglichkeiten, besonders im Herbst, wenn sie sich auf den Winterschlaf vorbereiten. Sie ziehen sich gerne in Laubhaufen oder Holzstapel zurück. Manche Gartenbesitzer empfinden diese Haufen als unordentlich oder nicht ästhetisch, besonders wenn sie einen sehr gepflegten Garten bevorzugen. Wer jedoch bereit ist, eine Ecke des Gartens etwas wilder zu belassen, kann dem Igel einen sicheren Unterschlupf bieten, ohne das Gesamtbild zu stören.

2. Parasitenbefall

Igel können manchmal Parasiten wie Flöhe oder Zecken mit in den Garten bringen. Diese Parasiten sind allerdings in der Regel für den Menschen und Haustiere nicht gefährlich. Dennoch ist es ratsam, den Kontakt zwischen Haustieren wie Hunden und Igeln zu minimieren, um potenziellen Problemen vorzubeugen. Wer regelmäßig den Garten und seine Tiere kontrolliert, kann das Risiko eines Parasitenbefalls gering halten.

3. Gefährliche Fallen im Garten

Ein Nachteil, der nicht direkt vom Igel selbst ausgeht, sondern vom Gartenumfeld, ist die Gefahr, die bestimmte Gartenstrukturen für Igel darstellen. Offene Teiche, Pools, oder ungesicherte Kellerschächte können für Igel zur Falle werden. Auch enge Zäune oder Netze können Igeln gefährlich werden, da sie sich darin verfangen oder hineinfallen könnten. Wer einen igelfreundlichen Garten gestalten möchte, sollte daher auf diese Gefahrenquellen achten und den Garten sicher gestalten.

Tipps für einen igelfreundlichen Garten

Damit Igel sich in Ihrem Garten wohlfühlen und gleichzeitig keine Probleme verursachen, gibt es einige einfache Maßnahmen, die Sie ergreifen können:

1. Laub- und Reisighaufen anlegen

Igel lieben es, sich in Laubhaufen zu verstecken, besonders im Herbst, wenn sie sich auf den Winterschlaf vorbereiten. Lassen Sie eine Ecke des Gartens unberührt, in der Sie Laub, Reisig oder Äste sammeln. So bieten Sie dem Igel einen idealen Unterschlupf, ohne dass der Garten unordentlich wirkt.

2. Wasserstelle bereitstellen

Igel brauchen auch im Herbst und Winter Zugang zu frischem Wasser. Eine flache Schale mit Wasser, die regelmäßig aufgefüllt wird, ist eine einfache Möglichkeit, den Igeln im Garten zu helfen. Achten Sie darauf, dass die Wasserstelle für Igel zugänglich und nicht zu tief ist, um Ertrinken zu vermeiden.

3. Auf Giftstoffe verzichten

Der Einsatz von chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln, wie Schneckenkorn oder Pestiziden, kann Igeln schaden. Diese Mittel vergiften nicht nur die Schnecken oder Insekten, sondern auch die Igel, die diese Tiere fressen. Wer auf natürliche Methoden setzt, schützt die Igel und fördert ein gesundes Ökosystem im Garten.

4. Igelhäuser aufstellen

Eine weitere Möglichkeit, Igeln im Garten zu helfen, ist das Aufstellen eines speziellen Igelhauses. Diese Unterschlüpfe bieten den Tieren einen sicheren Rückzugsort für den Winter. Achten Sie darauf, das Igelhaus an einem ruhigen Ort aufzustellen, fern von Straßen oder stark frequentierten Gartenbereichen.

Fazit: Igel sind nützliche Gartenhelfer

Insgesamt überwiegen die Vorteile, die Igel im Garten mit sich bringen. Sie sind hervorragende Schädlingsbekämpfer, tragen zur Artenvielfalt bei und sind sympathische Gartenbewohner. Mit ein paar einfachen Maßnahmen lässt sich der Garten so gestalten, dass er igelfreundlich wird, ohne dass die Ordnung darunter leidet. Wer seinen Garten naturnah gestaltet und auf chemische Mittel verzichtet, fördert nicht nur das Wohl der Igel, sondern auch das gesamte Ökosystem. Igel im Garten sind also definitiv eher ein Vorteil als ein Nachteil – für Mensch und Natur gleichermaßen.